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19.02.2024 | 04:55

Schlag auf Schlag - Cardiol Therapeutics, Evotec, Redcare Pharmacy Aktie

  • Cardiol Therapeutics
  • Evotec
  • Redcare Pharmarcy
Bildquelle: pixabay.com

Einer der lukrativsten, aber auch hochspekulativen Branchen am Aktienmarkt ist das Pharma- und Biotechsegment. Während des Coronavirus boomte der Sektor 2020 bis 2021 überdurchschnittlich stark, baute aber den Überschwang in den vergangenen beiden Jahren teils vollständig wieder ab. Doch seit Wochen ist wieder Bewegung in dem Sektor, was zuletzt die Übernahme von MorphoSys durch Novartis zeigt. Die Großen kaufen die interessantesten, aber abgestraften Werte günstig ein und profitieren davon langfristig.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CA14161Y2006 , DE0005664809 , NL0012044747


 

Cardiol Therapeutics mit FDA-Zulassung

Das kanadische, auf Herzkrankheiten spezialisierte Biotechunternehmen Cardiol Therapeutics (WKN: A2PA9E | ISIN: CA14161Y2006 | Ticker: CT9) konnte in der letzten Woche einen sehr wichtigen Meilenstein in seiner Unternehmensgeschichte erreichen. Seit Jahren erforscht und testet Cardiol Therapeutics an neuen Behandlungsmethoden von entzündlichen Herzerkrankungen (Inflammation) und Gewebeveränderungen am Herzen (Fibrose). Dabei konnte das Biotechunternehmen mit seinem oralen Wirkstoff CardiolRx™ am 9.1.2024 die Hälfte der nötigen Patienten für die laufenden Phase-II-Studie (ARCHER) rekrutieren. Bei dieser Studie wird der Einfluss von CardiolRx™ auf die Erkrankung des Herzens durch akute Myokarditis (Entzündung des Herzmuskels) erforscht.

Doch den viel wichtigeren Meilenstein erreichte das Unternehmen bei der parallel laufenden Phase-II-Pilotstudie MAvERIC. Hier testet Cardiol Therapeutics denselben Wirkstoff bei den Herzpatienten mit rezidivierender (wiederkehrender) Perikarditis. Aufgrund der eingereichten präklinischen Daten in Verbindung mit den bereits ermittelten ersten Daten aus der MAvERIC Studie, erteilte die US-Arzneimittelzulassungsbehörde FDA den sogenannten „Orphan-Drug-Status“ (ODD). Der ODD-Status kann für besonders aussichtsreiche Medikamente für eine Zielgruppe von weniger als 200.000 Personen in den USA erteilt werden, die für ein beschleunigtes behördliches Prüfverfahren infrage kommen. Zudem wird ein potenzielles Marktexklusivitätsrecht für sieben Jahre gewährt.

Bisher gibt es erst eine einzige von der FDA zugelassene Therapie bei der wiederkehrenden Perikarditis und diese wurde in 2021 genehmigt. Diese Behandlungsform ist sehr teuer und wird daher aus finanziellen Gründen von den Patienten nicht sehr oft verlangt. Der Wirkstoff CardiolRx™ ist dagegen wesentlich kostengünstiger herzustellen und abzugeben, sodass in etwa jeder der 38.000 Patienten im Jahr in den USA behandelt werden könnte.

Kostenfreie Anmeldung ist über diese Internetseite möglich.

Redcare Pharmacy begeistert Anleger

Die Aktien von Redcare Pharmacy (WKN: A2AR94 | ISIN: NL0012044747 | Ticker-Symbol: RDC) überzeugt immer mehr Anleger und Analysten und nach dem tiefen Fall der Aktie um über 85 % bis November 2022 konnte diese seitdem bis dato um 300 % zulegen. Bereits im Q4 konnte das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von 62 % zum Vorjahr auf 531 Mio. EUR die meisten Analysten überraschen. Dies ist zwar größtenteils dem anorganischen Wachstum durch die Übernahme von MediService zuzuordnen, jedoch kann sich das organische Wachstum von 23 % ohne MediService mehr als sehen lassen.

Das Wachstum beeindruckt die meisten Analysten des Unternehmens, die mit solchen Wachstumskennzahlen in Q3 und Q4 nicht gerechnet hatten. Beschleunigt wird zudem das weitere Wachstum des Unternehmens in 2024 durch die Einführung des elektronischen Rezeptes in Deutschland. Seit Jahresbeginn bis 12.2.2024 wurden nach Angaben des „TI-Dashboard“ insgesamt 68,5 Mio. elektronische Rezepte deutschlandweit eingelöst. Ein signifikanter Anstieg in wenigen Wochen. Davon profitieren vor allem klar positionierte Online-Apotheken wie Redcare Pharmacy. Daher stuft Hauck Aufhäuser Investment Banking die Aktie weiter als „Buy“ ein, belässt aber das Kursziel bei 175 EUR.

Evotec mit weiteren Kursrückgängen

Der deutsche Biotech-Titel Evotec (WKN: 566480 | ISIN: DE0005664809 | Ticker-Symbol: EVT) war in den letzten Monaten nicht mehr gefragt und verlor seit Juli 2023 ca. 44 % seiner Börsenwertes. Die Aktie befindet sich seit September 2021 in einem Abwärtstrend und jeder Bodenbildungsansatz wurde bisher immer wieder abverkauft. Anfang Februar 2024 erreicht die Aktie mit 13,12 EUR ein neues 5-Jahrestief. Sollte die Unterstützungsmarke von 12 EUR nicht halten, sind neue Mehrjahrestiefs vorprogrammiert und sogar ein Abfall in den einstelligen Bereich wird dann immer wahrscheinlicher.

Doch soweit sollte es in dem für Pharmaaktien und Biotechwerte sich aufhellenden Umfeld nicht kommen. Bei der strategischen Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb geht es vorwärts. Die gemeinsame Pipeline an Neurologie-Programmen wird weiter gestärkt. Auch bei dem Tochterunternehmen Just – Evotec Biologics gab es erst kürzlich die Kooperationsvereinbarung mit Advanced BioScience Laboratories. Zusammen sollen breit neutralisierende Antikörper gegen HIV entwickelt und hergestellt werden. Was fehlt, ist nach dem Ausstieg des früheren Vorstandsvorsitzenden Landthaler ein neuer, gut vernetzter Unternehmensrepräsentant.

Fazit

Während sich bei der Aktie von Evotec derzeit unmittelbar noch kein Anstieg aufdrängt, könnten Investoren die Stärke bei Redcare Pharmacy und die neuen positiven Impulse bei der Cardiol Therapeutics Aktie nutzen, um ihrer Positionen bei den Unternehmen auszubauen.



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Für viele spekulative Anleger ist dies hoch attraktiv, denn schafft es ein Unternehmen eine wichtige klinische Studienphase positiv abzuschließen, sind dreistellige, prozentuale Kursgewinne bei Unternehmen mit geringer Marktkapitalisierung durchaus möglich. Stark gestiegen sind auch Aktien, die den KI-Trend befeuern und diese entsprechend beliefern. Hier besteht ebenfalls noch Aufholpotenzial bei einigen Marktteilnehmern.

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