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13.10.2021 | 05:45

Schock mit Ansage – Royal Dutch Shell, GSP Resource, Norilsk Nickel, Nornickel

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Bildquelle: pixabay.com

Die Energiekrise spitzt sich mit jedem Tag weiter zu. Wer hätte vor ein bis zwei Jahren gedacht, dass es in Großbritannien in diesem Jahr zu leeren Regalen und Tankstellen kommen könnte? Wer glaubt, dass dies alleine auf den Brexit zurückzuführen ist und in Deutschland nicht passieren könnte, der sollte sich einmal die Probleme der Lieferketten genauer anschauen. Es knirscht an allen Ecken und Kanten. Die Strompreise steigen immer weiter, die Transportkosten für die Logistik fallen durch anziehende Spritpreise immer höher aus und der Fahrermangel wird immer akuter. Doch gerade die steigenden Energiekosten durch Rekordpreise für Erdgas, Erdöl und Kohle fressen die Margen der Firmen auf und werden teilweise schon existenzbedrohend.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ROYAL DUTCH SHELL A EO-07 | GB00B03MLX29 , GSP RESOURCE CORP. | CA36249G1090 , Nornickel | US55315J1025


 

Zu wenig Kupfer

Der Regimewechsel von Verbrennungsmotor hin zur E-Mobilität treibt die Preise für Kupfer. Die Kupferexplorer und Kupferproduzenten werden daher für immer mehr Investoren interessanter und saugen das Kapital förmlich an, weil hier hohe Margen erwirtschaftet werden können. Doch die aktuelle starke Kupfernachfrage ist nicht allein durch höhere Preise zu bedienen. Dafür wurde in den letzten zehn Jahren zu wenig in den Sektor investiert, denn das Finden von Kupfervorkommen bis zum Aufbau kann zwischen acht bis 15 Jahre dauern. Spannend ist deswegen der kanadische Explorer GSP Resource (WKN: A2PBYX ISIN: CA36249G1090 Ticker: 0YD) mit der Fokussierung auf die Projektentwicklung der Alwin-Mine.

Dieses Kupfer-Gold-Silber Projekt befindet sich in der kanadischen Provinz British Columbia und war bis 1981 als Kupfermine mit Gold- und Silberanteilen im Betrieb. Der Kupfererz-Gehalt von 1,5%war jedoch vor 40 Jahren mit damaliger Technik nicht mehr wirtschaftlich abbaubar. Doch der seit damals stark gestiegene Kupferkurs und erheblich verbesserte Abbautechnik machen diese Mine wieder sehr lukrativ. Auch ein potentieller Käufer wäre in unmittelbarer Nachbarschaft zur Alwin-Mine zu finden. Dort befindet sich eine der effektivsten Kupferminen des Landes, die Highland Valley Copper Mine. Diese gehört zu Teck Resources (WKN: 858265 ISIN: CA8787422044 Ticker: TEKB) und wird mit einem Kupfergehalt von weniger als 0,5% effektiv ausgebeutet. Mit den letzten Bohrergebnisse mit 0,21% bis 4,43% Kupferanteilen im Gestein dürfte jedenfalls GSP Resource auf die Beobachtungsliste von Teck Resources gelangt sein.

Zweimal Weltmeister mit Norilsk Nickel

Der weltgrößte Palladium Produzent ist der in Russland ansässige Norilsk Nickel Konzern (WKN: A140M9 ISIN: US55315J1025 Ticker: NNIC). Das Unternehmen profitierte wie kein anderes von der bisher stetig wachsenden Nachfrage nach Palladium. Dabei ist Palladium sogar wertvoller als Gold und kostet 2.210 USD je Unze, während für das güldene Edelmetall im Moment nur 1.760 USD je Unze gezahlt werden müssen. Doch der russische Konzern ist sehr zurückhaltend und sehr konservativ bzgl. seiner Prognosen aufgestellt. Das Unternehmen teilte erst kürzlich mit, dass es aufgrund nachlassender Erholung im Automobilsektor damit rechnet, dass das bereits vorherrschende Defizit an Palladium bis Ende 2022 weniger stark ausfallen dürfte als erwartet.

Da Norilsk Nickel ca. 44% des weltweiten Palladiumbedarfs deckt, könnte dies auch entsprechend Auswirkungen auf den Palladiumpreis haben. Das weltweite Defizit soll daher bis Ende 2022 nicht bei 0,9 Mio. Unzen liegen, sondern wird eher bei nur noch 0,2 bis 0,3 Mio. erwartet. Gleichzeitig wird Norilsk Nickel aber weniger produzieren können, weil zwei seiner Minen durch Überschwemmungen betroffen sind und entsprechend nicht produzieren können. Doch wie der Name des Unternehmens schon sagt, ist Nornickel nicht nur der größte Palladium- sondern auch Nickelproduzent der Welt. Hier ist der Absatz mit 1% Rückgang gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig. Unruhe im Nickelmarkt kam auf, als Indonesien Exportbeschränkungen auf Nickel verfügte und das dürfte zu einer weiteren Verknappung von Nickel führen.

Royal Dutch Shell legt ordentlich zu

Der britisch niederländische Weltkonzern Royal Durch Shell (WKN: A0D94M ISIN: GB00B03MLX29 Ticker: R6C) konnte in den letzten vier Wochen, um über 20% an Marktkapitalisierung zulegen. Grund dafür sind die stetig steigenden Erdöl- und Erdgaspreise sowie die sich ausweitenden Knappheit an kurzfristig verfügbaren Rohstoffen. Durch die Kohleknappheit in China musste die dortige Regierung bereits Wirtschaftszweige abschalten, weil einfach nicht genug Strom produziert werden konnte. Um dem zu begegnen, kauft China den Energieträgermarkt leer, von Erdöl über Erdgas bis hin zu Flüssiggas. Und das Energieproblem wird noch über Monate bestehen, denn Ersatzkraftwerke sind zwar geplant und im Bau, stehen aber erst in Monaten und Jahren zur Verfügung.

Die US-Großbank JPMorgan und der Analyst Christian Malek bezeichnen dies zurzeit als „Öl-Superzyklus“ und gewichten daher auch die Aktien von Royal Dutch Shell mit „Overweight“. Das Kursziel wurde auf umgerechnet 27,00 EUR angehoben und das entspricht trotz einem Anstieg von 20% in den vergangenen vier Wochen einem weiteren Wachstumspotential von über 32%. Kurzfristig kann hier also gutes Geld verdient werden, denn das dritte und vierte Quartal sollte sich merklich beim stark steigenden Cashflow bemerkbar machen.


Fazit

Die Energie- und Rohstoffkrise nimmt weiter Fahrt auf. Von den steigenden Preisen werden viele Menschen und Unternehmen negativ getroffen werden aber auch etliche Unternehmen sehr gut davon profitieren. Die vorgestellten Unternehmen liefern in ihrem jeweiligen Marktsegment einen Mehrwert und das könnte ein weiterer Kurstreiber für die nächsten Monate werden.


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