23.08.2023 | 05:45
SHORT ODER LONG? FREYR BATTERY, REGENX TECH, RHEINMETALL AKTIE
Nach den guten Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq, konnte sich auch das Stimmungsbild beim Deutschen Aktienindex (DAX) wieder aufhellen. Mit 15.800 Punkten konnte der Dax ein neues Wochenhoch erzielen und notiert nun wieder auf dem Niveau von vor einer Woche. Auch der chinesische Markt beruhigte sich und es kamen keine weiteren schlechten Nachrichten am Dienstag auf die Neuigkeiten-Anzeigen, so dass auch die Börsen in Shanghai und Hongkong positiv schließen konnten.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
LU2360697374 , CA75903N1096 , DE0007030009
RegenX Tech – Neues Recyclingverfahren
Recycling und die Etablierung von mehr Kreislaufwirtschaft in den unterschiedlichsten Branchen werden in Zeiten hoher Rohstoffpreise und knapper werdenden Ressourcen immer wichtiger. Dies hat auch das kanadische Unternehmen RegenX Tech erkannt und sich auf die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Dieselkatalysatoren spezialisiert. Auf Grund des hohen Energieaufwandes und verschiedenen Trennschritten war die Rückgewinnung von Edelmetallen wie Platin und Palladium sehr aufwendig und durch die volatilen Rohstoffpreise auch nicht wirtschaftlich sinnvoll kalkulierbar, um mit den Marktpreisen mitzuhalten.
Einen großen Marktvorteil hat dabei das ClechTech-Unternehmen RegenX Tech (WKN: A3DMYS | ISIN: CA75903N1096 | Ticker-Symbol: J64), denn es hat ein neues chemisch-technisches Trennverfahren entwickelt. Dies gestaltet die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Katalysatoren im Vergleich zum teureren Schmelzverfahren effizienter und macht die Extrahierung so auch marktwirtschaftlicher. Die Rückgewinnungsquote der beiden Edelmetalle Palladium und Platin aus den ausrangierten Dieselkatalysatoren beträgt bereits jetzt über 90 %. Da jedes Jahr Katalysatoren im Gegenwert von 21 Mrd. USD ausgetauscht werden, will RegenX Tech von diesem Kuchen sich eine große Scheibe abschneiden, denn das jährliche Wachstum beträgt ca. 10 % und der Wettbewerb kann auf dieses Verfahren nicht ohne Lizenzgebührzahlungen darauf zugreifen.
Gegenreaktion bei Freyr Battery
Nach dem Höhenflug der Aktie von Freyr Battery (WKN: A3CT9J | ISIN: LU2360697374 | Ticker-Symbol: 7XN) bis Anfang Oktober 2022 auf 17,19 EUR je Aktie ging es mit den Anteilsscheinen stetig bergab und fiel bis Ende letzter Woche auf nur noch 5,56 EUR ab. Doch nach Erreichen des Tiefs am vergangenen Donnerstag, den 17.08.23, konnte sich der Kurs leicht stabilisieren und notiert nun bei 6,31 EUR. Doch die Unsicherheiten für das Unternehmen sind nach wie vor hoch, denn der Wettbewerb ist groß. Zwar geben die im Bau befindlichen Anlagen dem Unternehmen eine entsprechende Grundsubstanz aber das garantiert noch nicht die Auslastung der Anlagen und das Wachstum für die kommenden Jahre.
Zudem ist der Wettbewerb aus Fernost sehr stark und wird von der Regierung teilweise subventioniert, so dass deren Produkte zu günstigeren Konditionen in Zukunft auf den europäischen Markt kommen dürften, sofern die EU dem keinen Riegel vorschiebt. Daher ist im aktuellen Marktumfeld trotz leichter positiver Signale in den vergangenen Tagen, ein Einstieg bei Freyr Battery nur für nervenstarke Langfristinvestoren geeignet. Der Rest wartet ab oder sucht sich Aktien die bereits Momentum aufgebaut haben.
Rheinmetall schwächt sich ab
Seit dem Allzeithoch im April 2023 bei 281,30 EUR verlor die Aktie von Rheinmetall (WKN: 703000 | ISIN: DE0007030009 | Ticker-Symbol: RHM) bis Anfang Juni knapp 50 EUR und notierte kurzfristig bei 232,80 EUR je Anteilsschein. Im Anschluss konnten die Bullen wieder leicht die Oberhand gewinnen und innerhalb einer Seitwärtskorrektur erreichte die Aktie bis Anfang August die 271,10 EUR. Doch seitdem kommen wieder verstärkt die Bären zum Zug und die Aktie verlor in den vergangenen 13 Handelstagen knapp 9 % ihrer Marktkapitalisierung und notierte zuletzt bei 247,50 EUR. Fundamental ist bei der Aktie des integrierten Technologiekonzerns schon viel Optimismus eingepreist. Zwar hat Rheinmetall erst letzten Freitag, den 18.08.2023, seine neueste Produktionsstätte im ungarischen Zalaegerszeg eröffnet, um den Schützenpanzer Lynx KF41 und den Unterstützungspanzer der ungarischen Armee zu produzieren, aber dies ist keine Neuigkeit und bereits eingepreist.
Weder die Wartung von in Kämpfen verwickelten Panzern auf westukrainischem Gebiet, noch der neue Drohnenauftrag der Bundesregierung im niedrigen zweistelligen Millionenbereich konnten dem Kurs neue Impulse setzen. Im Gegenteil setzen die gestiegenen Rohstoffkosten den Margen von Rheinmetall deutlich zu. Dies merkte auch CEO Armin Pappberger an und will zukünftig einen Inflationsausgleich bei länger laufenden Verträgen vereinbaren. Für bisher vereinbarte Aufträge und Wartungsverträge wurde dies aber bisher nicht gemacht. Dies dürfte die Margen des Rüstungskonzern weiter unter Druck bringen.