04.10.2022 | 05:25
Skalierung in der Rezession - Evotec SE, Novavax, XPhyto Therapeutics Aktie
Die weltweit steigende Inflation versuchen die Zentralbanken viel zu spät mit anziehenden Zinsen zu bekämpfen. Allein in Deutschland verteuerten sich die Verbraucherpreise um 10% im Vergleich zum Vorjahr und das wohlgemerkt in einem ausgewählten Warenkorb, der für viele Menschen nicht einmal repräsentativ ist. Dazu setzen die stark gestiegenen Strom- und Erdgaspreise immer mehr Unternehmen und Menschen unter Druck. Eine Rezession ist unausweichlich und diese Kombination verunsichert die Marktteilnehmer. Gibt es noch Märkte, die entgegen des Trends wachsen können?
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , NOVAVAX INC. DL-_01 | US6700024010 , XPHYTO THERAPEUTICS | CA98421R1055
Skalierung bei XPhyto Therapeutics
Weltweit leben über 350 Mio. Menschen mit Depressionen. Laut Weltgesundheitsorganisation WHO wird davon aber nur jeder vierte Betroffene auch angemessen behandelt und medizinisch betreut. Während in der westlichen Welt massenweise Antidepressiva mit starken Nebenwirkungen verschrieben werden, wird Depression in den restlichen Ländern der Welt fast gar nicht behandelt. Doch neben Antidepressiva rücken immer mehr die Psychedelika als Behandlungsalternative in den Vordergrund. Hier ist das kanadische Unternehmen XPhyto Therapeutics (WKN: A2PPTN ISIN: CA98421R1055 Ticker: 4XT) einer der Anbieter mit Spezialisierung auf psychedelische Wirkstoffe.
Erst Ende September 2022 hat das Unternehmen wieder eine nächste Patentanmeldung eingereicht. Das Unternehmen verfügt damit bereits über eine beachtliche Sammlung an unterschiedlichen psychedelischen Wirkstoffen, die je nach Krankheitsbild Anwendung finden können. Mit Hilfe der unternehmenseigenen Plattformtechnologie kann XPhyto die Zusammensetzung der Moleküle bestimmen und damit die Wirksamkeit gezielt beeinflussen und optimieren. Das weltweite Marktumfeld für Psychedelika schätzt dabei das Marktforschungsunternehmen Data Bridge Market Research als sehr gut ein. Während im Jahr 2021 noch ca. 2,39 Mrd. USD umgesetzt wurden, dürfte der Markt bis 2029 auf 6,4 Mrd. USD ansteigen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 13,3%.
Novavax verlängert Zusammenarbeit
Der Schweizer Auftragssynthesespezialist Siegfried arbeitet auch in 2023 für den US-Impfstoffhersteller Novavax (WKN: A2PKMZ ISIN: US6700024010 Ticker-Symbol: NVV1). Dabei übernimmt der Produktionsstandort Hameln die Abfüllung des proteinbasierten Coronavirus Impfstoffs Nuvaxovid von Novavax. Seit Frühjahr 2021 übernimmt nun Siegfried die aseptische Abfüllung von kommerziellen Mengen und eigentlich sollte die befristete Zusammenarbeit Ende 2022 auslaufen. Doch da Siegfried für die weltweite Abfüllung von Nuvaxovid außerhalb der USA zuständig ist und neben den Lagerkapazitäten auch die Logistik beherrscht, verlängerte Novavax den Vertrag.
Erst kürzlich konnten 1 Mio. Dosen nach Großbritannien ausgeliefert werden. Dort steigen bei den gemeldeten Covid-Testergebnissen die positiven Tests wieder an. Der Chief Executive von Novavax, Stanley Erck sagte dazu: „Angesichts der Daten aus Großbritannien, die zeigen, dass Menschen, die sowohl mit COVID-19 als auch mit der Grippe infiziert sind, ein mehr als fünfmal höheres Sterberisiko haben als Menschen ohne Infektion, ist es wichtiger denn je, jeden Impfstoff in Betracht zu ziehen, der vom nationalen Gesundheitsdienst angeboten wird.“ Ob das aber den Kurs- und Bewertungsabfall des Aktienkurses aufhalten kann, daran scheint die Börse im Moment jedenfalls nicht zu glauben.
Evotec Absturz hält an
Um über 60% wurde die Aktie von Evotec (WKN: 566480 ISIN: DE0005664809 Ticker: EVT) in den letzten 12 Monaten abverkauft. Notierte die Aktie des Hamburger Unternehmens im September 2021 in der Spitze noch bei 45,83 EUR, so werden im Moment nur noch 17,75 EUR je Anteilsschein an der Börse verlangt. Damit notiert die Aktie am Tief des Coronacrashs von März 2020.
Auch der kürzlich erhaltene Auftrag des US-Verteidigungsministeriums hält den Abverkauf und Absturz der Aktie nicht auf. Hier soll das Unternehmen die Entwicklung eines auf monoklonalen Antikörpern basierenden Arzneimittels gegen die Pest entwickeln. Das Auftragsvolumina bezifferte die Hamburger Zentrale mit bis zu 49,9 Mio. EUR.
Trotz der sich verdunkelnden Wolken, was das Wachstum der globalen Wirtschaft angeht, bietet der Pharmamarkt immer wieder genügend Überraschungspotential und vor allem noch Wachstumspotential für die kommenden Jahre.