21.02.2022 | 05:45
Stagflationskeule schlägt zu – Power Nickel, International Lithium, K+S Aktie
Der Mangel an allem macht sich in nahezu allen Bereichen der Wirtschaft und des täglichen Lebens bemerkbar. Die Energiepreise in Deutschland galoppieren und verteuern sämtliche Produktionsprozesse erheblich. Der wirtschaftspolitische Umbau der Wirtschaft verschlingt zusätzlich Unmengen an Ressourcen und treibt die Nachfrage nach Rohstoffen erheblich. Dazu werden Grundnahrungsmittel immer teurer und Millionen von Deutschen Haushalten müssen längst entscheiden, ob sie es lieber warm haben oder ob sie stattdessen satt werden wollen. Eine politische Lösung scheint nicht in Sicht. Über Aktien kann zumindest die alltägliche Preissteigerung mehr als wettgemacht werden.
Lesezeit: ca.
4 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
Power Nickel Inc. | CA7393011092 , INTERNATIONAL LITHIUM | CA4598201065 , K+S AG NA O.N. | DE000KSAG888
Power Nickel setzt auf Elektrofahrzeugindustrie
Vom Boom auf E-Mobilitätsfahrzeuge sollte das Unternehmen Power Nickel (WKN: A3CUEW ISIN: CA7393011092 Ticker-Symbol: IVV) profitieren. Bereits in 2021 verbrauchte die Lithium-Ionen-Batterien Industrie ca. 8% der weltweiten Nickelproduktion, was ungefähr 2,7 Mio. Tonnen Nickel entspricht. Je mehr elektrische Fahrzeuge gebaut werden, desto stärker wächst der Bedarf an Nickel, zumal auch der Anteil an Nickel in Batterien in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Mit einer Landposition von 20 km Streichlänge in Quebec, Kanada, besitzt das Unternehmen auf dem dortigen NISK Projekt ein hochgradiges Nickel-Kupfer-PGE-Vorkommen. Der Anteil an Nickel bei über 2 Millionen Tonnen Gestein beträgt im dortigen Gebiet in der Kategorie „Gemessen und Angezeigt“ nach den bisherigen Bohrproben 1,00% bis 1,09% sowie 0,53% bis 0,56% Kupfer. Palladium wird mit 0,91 bis 1,11 g/t und Platin zwischen 0,20 bis 0,29 g/t angegeben.
Mit Hilfe von geologischen 3D Modellen von 3D-Geo-Solutions wurde ein weiteres 4.000m-Bohrprogramm aufgelegt. Die 15 Bohrlöcher sollen bis zu einer Tiefe von 500m gebracht werden. Die neuen Bohrlöcher sollen dabei die bisher noch abgeleiteten Ressourcen von über einer Millionen Tonnen Gestein erbringen und in der Kategorie „Gemessen und Angezeigt“ gebracht werden. Gegebenenfalls könnten noch neue Vorkommen entdeckt werden. Mit den Ergebnissen soll dann auch ein NI43-101 technischer Report zur wirtschaftlichen Abbaubarkeit erstellt werden, der sicherlich mit Spannung erwartet wird. Zusätzlich erfolgt im Zusammenhang der Fokussierung auf das NISK-Projekt die Ausgründung der Goldsparte des Unternehmens. Das dürfte stille Reserven des Unternehmens heben und damit den aktuellen Aktionären im Laufe des Jahres einen signifikanten Mehrwert liefern.
International Lithium startet Bohrprogramm
Das Explorationsunternehmen International Lithium Corp. (WKN: A1JAZU, ISIN: CA4598201065, Ticker-Symbol: IAH) wurde trotz des Übernahmefiebers im Lithiumsektor bisher nur von einer Hand voll Investoren entdeckt. Das kanadanische Unternehmen arbeitet eng mit dem zweitgrößten Lithiumproduzenten Chinas Ganfeng (WKN: A2N6UN, ISIN: CNE1000031W9, Ticker-Symbol: 39EA) zusammen und ist sozusagen die kanadische Speerspitze von Ganfeng im Lithiumsegment. Von drei Kernprojekten befinden sich zwei in Ontario/Kanada und eines in Leinster/Irland. Das Mariana Projekt in Argentinien wurde bereits im letzten Jahr an Ganfeng verkauft und zum Jahresanfang das Mavis Lake Projekt an Critical Resources. Damit hat International Lithium zum Januar 2022 noch 12,9 Mio. CAD an Cash und konnte darüber hinaus auch Anleihen tilgen. Bei dem Verkauf des Mavis Lake Projektes wurde zudem noch Meilensteinzahlung vereinbart, so dass je nach Projektfortschritt mit weiteren Geldflüssen an International Lithium zu rechnen ist. Die 12,9 Mio. CAD Cashbestand werden derweil zur Erschließung der verbleibenden Standorte investiert mit Fokus auf Raleigh Lake.
Dort sollen in zwei Phasen insgesamt 5.000 Bohrmeter niedergebracht werden, die durch eine luftgestützte elektromagnetische Grundstücksvermessung unterstützt werden. Damit sollen spätere Bohrungen noch zielgenauer in Bodenanomalien gebracht und das Geld der Anleger zielgerichtet und effizient investiert werden. Das Bohrprogramm soll bereits Ende Februar starten, so dass Ende April/Anfang Mai mit ersten Ergebnissen zu rechnen ist. CEO John Wisbey ist jedenfalls sehr zuversichtlich, und durch den hohen Cashbestand sollte das Unternehmen in diesen und nächsten Jahr einen ordentlichen Sprung nach vorne machen, zumal die lithogeochemischen Ergebnisse vom 17. Januar 2022 äußerst ermutigend für Raleigh Lake sind.
K+S auf der Überholspur
Nach Jahren des Abgesangs läuft es kräftig rund bei der Kali + Salz AG (WKN: KSAG88 ISIN: DE000KSAG888 Ticker: SDF. Die Trendwende wurde geschafft und die Aktie rennt und rennt und rennt. Stand die Aktie im März 2020 noch bei 4,50 EUR konnte sie sich bis jetzt auf über 21 Euro emporarbeiten. Ein Anstieg in zwei Jahren von über 466%. Der Kalimarkt hat den bullischen Ausbruch geschafft und davon profitiert nun ganz ordentlich der Kasseler Konzern. Dieser dürfte auch noch längerfristig anhalten denn durch den Ukrainekonflikt verschärft sich auch das angespannte Verhältnis der westlichen Welt zu Weißrussland. Belarus ist bereits mit Sanktionen belegt, ist aber der größte Kaliproduzent der Welt. Ca. 20% des weltweiten Kalis kommen von dort. Ein Wegfall der Kapazität trifft die Welt hart und lässt die Preise von Kali immer weiter steigen.
Kali + Salz profitiert davon und lässt die Gewinne nachhaltig sprudeln. Für 2022 rechnet das Unternehmen mit einen EBITDA von 1,6 Mrd. bis 1,9 Mrd. EUR und das ist eine kräftige Steigerung der ursprünglich waren nur mit 1 Mrd. EUR gerechnet worden. Der freie Cashflow soll auf 600 Mio. bis 800 Mio. anwachsen. Hier lag die Prognis vorher bei 364 Mio. Eur. Die Analysten der Baader Bank bestätigen ihr Rating mit „add“ und sehen ein Gewinn je Aktie in 2022 von 2,59 EUR der in 2023 auf 2,97 EUR anwachsen sollte.
Fazit
Wer von den geopolitischen Verwerfungen und den wirtschaftlichen Umwältungen profitieren will, der kann über die oben beschriebenen Unternehmen aus den drei unterschiedlichen Sektoren Lithium, Nickel und Dünger profitieren und wird mittelfristig mit höherer Wahrscheinlichkeit die Inflation schlagen können, als dass dies mit klassischen Geldanlagen derzeit möglich ist.