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05.08.2021 | 05:45

Substanz ist gefragt – E.ON, Deutsche Rohstoff AG, Gazprom

  • E.ON
  • Deutsche Rohstoff
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Bildquelle: pixabay.com

Die Börsenindizes rennen von einem Allzeithoch zum nächsten und jeder Kursrücksetzer wird von den Marktteilnehmern umgehend aufgekauft. Viele Branchen, gerade im Wachstumssegment, werden mit einem Vielfachen des Jahresumsatzes bewertet, was an und für sich an die DotCom-Blase erinnert. Im Value-Segment warten derweil noch viele Perlen auf Entdeckung. Wer bei steigenden Inflationszahlen einen Gang zurückschalten und mehr auf den CashFlow achten will, dürfte vor Rücksetzern besser geschützt sein, als diejenigen, die dem heißgelaufenen Hype der Growth-Aktien weiter nachlaufen. Da die Börse ein zyklisches Geschäft ist, sollten Kurssicherungen und Umschichtungen in günstig bewertete Substanzaktien das Depot stabilisieren. Über drei Titel, die jetzt profitieren, erfahren Investoren im Bericht.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999 , DE000A0XYG76 , GAZPROM ADR SP./2 RL 5L 5 | US3682872078


 

Cashflow Maschine Deutsche Rohstoff AG

Im vergangenen Frühjahr 2020 ging die Welt im Erdölsegment unter und mit ihr die Aktie der Deutsche Rohstoff AG (WKN: A0XYG7 ISIN: DE000A0XYG76 Ticker: DR0). Bis auf 6,10 EUR wurde diese abverkauft, obwohl nur ein Teil das Portfolios mit Erdöl in Verbindung steht. Doch erst Ende Oktober 2020 realisierte der Markt die Übertreibung und bildete einen charttechnischen Doppelboden aus. Seitdem ging es für die Aktien der Deutsche Rohstoff AG steil aufwärts und diese konnte bis dato um über 160% innerhalb der letzten neun Monate steigen. Doch wer denkt, dass hier das Ende der Fahnenstange erreicht ist, sollte sich den Bericht von First Berlin Equity Research vom 29. Juli anschauen. Dieser behält nicht nur das Kaufrating bei, sondern erhöht das Kursziel von 17,00 EUR vom 20. April auf 24,00 EUR innerhalb der nächsten 12 Monate. Das würde einem nochmaligen Anstieg von 45% entsprechen.

Grundlage für die Kurszielerhöhung sind neben den guten Quartalszahlen und dem Gewinnerhöhungsausblick durch die Deutsche Rohstoff AG auch die weiter anziehenden Rohstoffnotierungen. Zusätzlich nutzte das Unternehmen den starken Cashflow, um den Verschuldungsgrad innerhalb von sieben Monaten um 50% bis Ende Juni 2021 zu reduzieren, sodass Eigenkapital und Fremdkapital ungefähr gleich hoch liegen. Bis Ende 2022 sollte die Bilanz dann nur noch zu einem Drittel aus Fremdkapital und zwei Dritteln Eigenkapital bestehen. Überschüssige Cashflows inverstiert das Unternehmen derzeit in zusätzliche Erdölbohrungen. Da das Unternehmen auch in Goldwerte und den zukünftigen Wolframproduzenten Almonty Industries investiert ist, profitiert das Unternehmen vom anhaltenden Rohstoffboom nachhaltig.

Jetzt wird Geld verdient bei Gazprom

Durch ein massives Investitionsprogramm bei Gazprom (ISIN: US3682872078, WKN: 903276, Ticker: GAZ) hat das Unternehmen verschiedenste Infrastrukturprojekte geplant und umgesetzt. Die zweite Röhre von Nord Stream 2 ist fast fertig. Auch im Kontext der Konflikte zwischen Russland und den USA konnte Einigkeit erzielt werden: Bundeskanzlerin Angela Merkel verständigte sich mit US-Präsident Joe Biden.

Doch mit Fertigstellung des zweiten Strangs von Nord Stream 2 Ende August 2021 und der Pipeline „Power of Sibiria“ Anfang März 2021 fallen enorme Kostenbelastungen bei Gazprom weg. Cashflow der zukünftig wieder für Dividenden zur Verfügung steht und das nicht zu knapp. Schließlich wird dann die 25%ige Gewinnausschüttungsquote in 2022 wieder auf die ursprüngliche 50%-Ausschüttungsquote angehoben und aus der aktuellen 3,5% p.a. Dividendenrendite dürfte entweder ein 7%-ter oder ein erneuter Kursverdoppler werden. Beides dürfte Aktionären recht sein.

E.ON – Bergsteiger brauchen Ausdauer

Immer höher klettert die Aktie von E.ON (WKN: ENAG99 ISIN: DE000ENAG999 Ticker: EOAN) auch wenn die Bergsteiger-Aktie in den letzten Jahren über Berg und Tal gegangen ist. Doch viele Unsicherheiten verschwinden zusehens und damit weicht dem trüben Nebel der freie Blick auf einen neuen Berganstieg. Dieser Blick soll Aktionären am 11. August vermittelt werden, denn dann präsentiert E.ON Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Bereits im Vorfeld steigt der Optimismus bei Marktteilnehmern und auch Analysten sind weit weniger kritisch, als noch vor wenigen Quartalen. Die Gewinne des Konzerns sollten wieder steigen und das EBIT sich deutlich verbessern.

Das Bankhaus Metzler erhöhte bereits das Kursziel auf 13,60 EUR und das würde vom aktuellen Kurs von 10,38 EUR einen Anstieg von über 31% entsprechen. Auch Goldman Sachs stuft die E.ON-Aktie auf Kaufen hoch und Barclays auf Übergewichten, wenn auch nur mit Kursziel 11 EUR. Die Deutsche Bank rechnet mit starken Zahlen und hebt die Prognose auf 11,50 EUR an und rechnet statt bisher 1,85 Mrd. Gewinn nun mit 2,3 Mrd. Anscheinend gehen Analysten davon aus, das Kraftwerkentschädigungen des deutschen Staates an E.ON direkt den Gewinn erhöhen. Die Aktie mit einer soliden 4,47% Dividendenrendite ist nach wie vor für viele Investoren interessant. Mit sinkenden Verbindlichkeiten und wachsendem Eigenkapital verbessert das Unternehmen jedenfalls wieder die Bilanz und das kommt bei immer mehr Investoren gut an.


Fazit

Nachdem die Wachstumswerte in den letzten jahren stark gestiegen sind und in Teilen nur das Kurs-Umsatz-Verhältnis gemessen werden kann, weil gar kein Gewinn erzielt wird, fangen immer mehr Investoren an, Geld in die Substanzwerte umzuschichten. Die drei vorgestellten Unternehmen Deutsche Rohstoff AG, E.ON und Gazprom profitieren davon und sind gerade für langfristige orientierte Anleger als Depotbeimischung interessant.


Interessenskonflikt

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