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13.06.2022 | 05:45

Substanz zum Schnäppchenpreis – Alibaba, Bayer, Desert Gold Ventures Aktie

  • Alibaba
  • Bayer
  • Desert Gold
Bildquelle: pixabay.com

Die Zeit der Growth und Wachstumstitel ist mit stetig steigender Teuerung und anziehenden Zinsen scheinbar vorbei. Selbst die EZB hat nach acht Jahren heiß gelaufener Druckerpresse den Schalter gefunden, um wieder runterzufahren. Einordnen können die Finanzmärkte diese Veränderungen derzeit noch nicht und daher wird das Risiko an vielen Märkte von den Anlegern reduziert. Dabei werden teilweise auch substanzstarke Aktien abverkauft, auf die der antizyklische Langfrist-Investor einen Blick werfen sollte.

Lesezeit: ca. 4 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084


 

Hammer Goldfund bei Desert Gold

Die letzten zwei Jahre seit dem Allzeit-Hoch des Goldes im August 2020 waren für viele Goldinvestoren eine turbulente und auch schwere Zeit. Während die Inflationskennzahlen weltweit immer weiter ansteigen, pendelt der Goldpreis seitdem um die 1.850 USD Marke je Unze Feingold. Doch die Goldaktien haben trotz des hohen Goldpreises und üppiger Margen ordentlich gelitten. Noch derber war es für die kleinen Goldexplorer, die teilweise 70 bis 80%ige Kursverluste realisieren mussten, trotz sehr guter Bohrdaten. Einer dieser Goldexplorer ist das kanadische Unternehmen Desert Gold (ISIN: CA25039N4084 WKN: A14X09 Ticker: QXR2), welches erst in der vergangenen Woche hervorragende neue Bohrergebnisse abliefern konnte. Das Unternehmen hat zwei interessante Goldliegenschaften in der bekannten Goldvererzungszone – Senegal-Mali-Scherungs-Zone (SMSZ). Die geologische Bodenstruktur haben vorher schon andere bekannte Goldproduzenten wie Barrick Gold, B2Gold und AngloGold Ashanti entdeckt und betreiben in der Nachbarschaft von Desert Gold ihre Goldminen.

Das SMSZ-Projekt der Kanadier in dieser Zone hat bereits eine Ressourcenschätzung von mehr als 1 Mio. Unzen Gold. Und in der vergangenen Woche kam ein Hammer Goldfund aus dem laufenden Bohrprogramm hinzu. Bisher hatte Desert Gold nur oberflächennah bis ca. 35m Tiefe gebohrt und wollte im laufenden Bohrprogramm 2022 die Tiefgängigkeit der Goldvererzung herausfinden. Es wurden daher drei Mal 175m Bohrlöcher gebohrt und gleich das erste Bohrloch war ein Volltreffer. Auf sage und schreibe 124m Länge konnte eine durchgängige Goldvererzung mit einem durchschnittlichen Goldgehalt von 1,08 g/t festgestellt werden. Davon sind 41m mit 1,85 g/t Gold nochmal hervorzuheben. Damit beweist Desert Gold in einem schwierigen Marktumfeld wieder einmal fundamentale Stärke, die sich jedoch im Aktienkurs bisher kaum niedergeschlagen hat. Noch notiert die Aktie bei 6,7 Cent (EUR) mit einer Marktkapitalisierung von 11,5 Mio. EUR. Damit wird eine Bodenunze Gold gerade einmal mit 11,5 EUR gehandelt, die normalerweise am Markt bei Übernahmen mit 80-90 EUR je Bodenunze bewertet wird.

Alibaba gibt wieder Schub

Erholen konnte sich dagegen in den letzten Wochen bereits die Aktie der Alibaba Group Holding. Die größte B2B-Handelsplattform der Welt wurde in den letzten zwei Jahren um 77% von 34,51 EUR auf 8,20 EUR abverkauft. Doch seit März 2022 setzte eine Erholung ein und die Aktie konnte wieder auf 13,00 EUR ansteigen. Die Analysten geben aber ein durchschnittliches Kursziel von umgerechnet 20,22 EUR aus. Das würde vom aktuellen Niveau ein Anstiegspotential von gut 55% bedeuten. Die Aktie hatte durch die Regulatorik des chinesischen Staates in den letzten zwei Jahren gelitten und auch die Null-Covid-Strategie führte zum Rückgang der Umsätze und Gewinne des Unternehmens. Es ist derzeit auch noch nicht absehbar, ob die Zentralregierung von ihrer Null-Covid-Strategie abrücken wird, denn Shanghai ist zum 10. Juni 2022 nach kurzzeitiger Öffnung wieder in den Lockdown bzw. die Ausgangssperre gegangen. Doch diese schlechten Gegebenheiten hat der Aktienmarkt bei der Alibaba-Aktie längst eingepreist.

Die Zahlen von Alibaba sehen zum allgemeinen Pessimismus aber besser aus, als viele Marktteilnehmer erwartet haben. Im vierten Geschäftsquartal konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12,5% auf 32,18 Mrd. USD gesteigert werden. Dabei erwirtschaftet das Unternehmen den Hauptumsatz im Onlinehandel, und zwar zu 86,6% und wuchs dabei mit 13,1%. Stärkeres Wachstum kam noch aus dem Cloud-Segment mit einem Anstieg von 16,7%. Da Alibaba aber viel Geld für die Weiterentwicklung des Unternehmens und den Ausbau des Cloud-Segmentes ausgibt, verblieb im abgelaufenen Quartal ein Nettogewinn von 0,45 Mrd. USD. Im dritten Quartal waren es noch -0,82 Mrd. USD als Verlustausweis.

Bayer siegt vor US-Gericht

Am Freitag teilte das Gericht von Kansas City im US-Bundesstaat Missouri in einem Verfahren zum Unkrautvernichtungsmittel Roundup den Richterspruch mit. Es ging dabei um die Behauptung, dass Roundup krebserregend sei. In der Vergangheit hatten US-Gerichte in verschiedenen Bundesstaaten bisher den Klägern recht gegeben, dass Roundup auf Glyphosat-Basis Krebserkrankungen verursacht und den Klägern Hunderte von Millionen USD an Schadenersatz zugesprochen. Das Gericht im US-Bundesstaat Missouri sah dies aber anderes und wies die Klage ab, da es keinen Zusammenhang zwischen dem Herbizid und der Erkrankung des Klägers Allan Shelton finden konnte. Damit erzielte Bayer den dritten Richterspruch zu seinen Gunsten. Da in wenigen Tagen auch eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA zu einem Berufungsverfahren von Bayer gegen einen kalifornischen Kläger, dem 25 Mio. USD Schadensersatz zugesprochen worden ist, zu erwarten ist, dürften die kommenden Wochen sehr interessant bei der Bayer-Aktie werden.

Prozessbeobachter sehen aber wenig Chancen für Bayer, dass dem Berufungsverfahren stattgegeben wird, da der Oberste Gerichtshof weniger als 1% der eingereichten Fälle überhaupt annimmt. Das US-Justizministerium hat jedenfalls seine Beeinflussung des Gerichtes bereits ausgedrückt, in dem es erklärt hat, dass dieser Fall von Bayer vom Obersten Gericht zurückgewiesen werden sollte. Der Bayer Konzern hat in den vergangenen Jahren bereits Rückstellungen in Höhe von 11 Mrd. EUR wegen den Rechtstreitigkeiten aufgebaut. Dabei hat die Großbank Credit Suisse ausgerechnet, dass jede Mrd. EUR für 1,4% Börsenwert stehen dürfte. Das würden 15,4% des Börsenwertes bedeuten, sind aber auch eher theoretische Berechnungen, denn es ist davon auszugehen, dass diese auch für die Entschädigungszahlungen benötigt werden.


Nach dem Abverkauf der Aktien, ergeben sich gerade für antizyklische und langfristig orientierte Investoren interessante Gelegenheiten, sich bei soliden Unternehmen einzukaufen. Dabei sollte aber zwingend die Geldbewirtschaftung (Moneymanagement) beachtet und ggf. über einen längeren Zeitraum in die jeweilige Aktie durch Zukäufe eingestiegen werden. Die entsprechende Aktie sollte dann aber auch engmaschiger verfolgt werden, um ggf. auf positive oder negative Entwicklungen schneller reagieren zu können.


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