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05.07.2022 | 05:45

Tief, Tiefer, Tui – Noch kaufen? Carnival, Pathfinder Ventures Aktie

  • Carnival
  • Pathfinder Ventures
  • TUI AG
Bildquelle: pixabay.com

Die Reisebranche hatte schon vor den Lockdowns mit sich zu kämpfen, so dass viele Aktien seit Sommer 2018 in eine nicht zu enden wollende Abverkaufswelle übergegangen sind. Die zwischenzeitliche Erholung nach den Lockdown-Schock bis Sommer 2021 ist längst vergessen und viele Unternehmen der Branche stehen kurz vor neuen Tiefs, zumindest unterhalb der Tiefs von März 2020. Seinerzeit gab es im Anschluss sehr gute Kaufkurse und eine Kursverdopplung war bei den meisten Aktien des Sektors drin. Kommt jetzt nochmal so eine Kaufchance?

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: CARNIVAL PLC DL 1_66 | GB0031215220 , PATHFINDER VENTURES INC | CA70323P1071 , TUI AG NA O.N. | DE000TUAG000


 

Reservierungsplus von 36% - Pathfinder Ventures

Entgegen dem Trend der Reisebranche wächst das Unternehmen Pathfinder signifikant. Im Gegensatz zur Hotelbranche boomt das Reisen zu Campingplätzen mit dem Campingwagen oder dem Zelt. Seit jeher ist die Campingbranche robust und für viele Menschen ein Teil oder zumindest Symbolik der Freiheit. Mit dem eigenen Heim auf Rädern die nähere und weiter entfernte Umgebung erkunden und dabei nicht in fremden Betten schlafen zu müssen. Doch auch die Preissteigerungen der letzten 12 Monate lassen immer mehr Menschen den Campingplatzurlaub wieder finden, denn trotz dünner werdenden Geldbeutel, soll der Urlaub nicht ausfallen.

Das kanadische Unternehmen Pathfinder Ventures profitiert von diesem Trend und hat in den letzten drei Jahren auf drei Wohnmobil-Resort-Parks in British Columbia aufgestockt. Dabei wird auf die Familienfreundlichkeit und das gehobene Niveau geachtet, denn knapp 80% der Camper sind Bestandkunden und teilweise überwintern diese auch auf einen der drei „Pathfinder Camp Resorts“. Da diese Branche bisher meist Inhabergeführt ist und diese Babyboomergeneration kaum Nachfolger finden, rennt Pathfinder Ventures bei den Campingplatzbetreibern derzeit offene Türen ein. Bis 2023 sollen noch einmal zwei bis drei Plätze übernommen werden, vorausgesetzt der Preis stimmt. Das Konzept geht jedenfalls auf und mit 36% mehr Reservierungen zur Vorjahreshauptsaison (+4.304 Übernachtungen), dürfte der Cashflow für weitere Campingplatzübernahmen genutzt werden.

Prognosesenkung bei Carnival (drei Monate zu spät)

Die besseren Zeiten bei der Kreuzfahrtbranche, auf die alle Investoren nach der Coronakrise gehofft hatten, scheinen noch in ferner Zukunft zu liegen. So zumindest lässt es der Chart der Aktie von Carnival (WKN: 120071 ISIN: GB0031215220 Ticker-Symbol: POH1) vermuten. Die Aktie notiert im Xetra-Handel bei nur noch 7,62 EUR und damit nur noch knapp oberhalb des Corona-Lockdown Tief vom März 2020 von 6,78 EUR. Doch wenn es schon „unerwartet“ schlecht läuft an der Börse dann passen auch die Analysten ihre Prognose gerne an.

Der Analyst Jamie Rollo von Morgan Stanley gab eine weitere „signifikante Prognosesenkung“ heraus und senkte das Kursziel von 13 USD auf nur noch sieben Dollar. Das entspräche ca. 6,70 EUR und damit dem aktuellen Niveau, doch damit kommt der Analyst mit seiner Prognose leider drei Monate zu spät, zumindest für die Investoren, die der Analyse der Großbank glauben geschenkt hatten. Doch die Analyse hat im weiteren Verlauf noch eine Überraschung parat. Im schlechtesten Fall könnte bei Turbulenzen im Hochzinsanleihen-Segment und/oder bei einem Nachfrageschock das Unternehmen in die Insolvenz schlittern und damit der Aktienkurs auf null fallen.

TUI nun wieder kaufen?

Der Reisekonzern TUI aus Hannover befindet sich wie Carnival ebefalls seit Mai 2018 im Abwärtstrend. Mit 1,57 EUR je Aktie ist das März 2020 Tief mit 1,25 EUR in greifbarer Nähe. Doch seinerzeit setzte im Anschluss eine Kursrallye von zweieinhalb Monaten ein, welche den Aktienkurs um über 195% auf 2,44 EUR emporschießen ließ. Aktuell ist der Pessimismus ähnlich stark ausgeprägt, nur das dieses Mal der russische Ankerinvestor Alexej Mordaschow bzw. dessen Familie auf Grund der vor vier Monaten verhängten Sanktionen wohl eher nicht mehr für Eigenkapitalspritzen zur Verfügung stehen. Auch beim deutschen Staat wird das Geld langsam knapp, das monatlich an die Ukraine, EU und Rüstungsindustrie durch gewunken wird.

Andererseits zahlt die TUI AG die Corona-Hilfen nach und nach zurück und konnte zum 30. Juni 671 Mio. EUR der Stillen Einlage II sowie 54 Mio. EUR an Zinsen an den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) zurückzahlen. Bleiben nur noch 420 Mio. EUR aus der Sillen Einlage I offen sowie die bisher nicht genutzte KfW-Kreditlinie über 2,1 Mrd. EUR. Durch ein starkes Sommer-Geschäft sowie eine Kapitalerhöhung über 425 Mio. EUR war die vorzeitige Rückzahlung möglich. Zudem ziehen die Buchungen für die Wintersaison laut Europa-Chef Ingo Burmester an und konnten um 40% der Vorwoche zulegen. Dennoch ist der charttechnische Ausblick bei der TUI-Aktie stark eingetrübt und beim Bruch der 1,50 EUR droht ein Abrutschen unter das März 2020 Tief und damit neue 25 Jahre Tiefs.


Für mutige Anleger mit genügend opportunen Marktaussichten, bietet sich das aktuell stimmungsdrückende Marktumfeld an, um Positionen in dem ausgebombten Marktumfeld der Reiseunternehmen aufzubauen. Die Zukunftsaussichten beim noch kleinen, aber schuldenfreien Campingunternehmen Pathfinder dürften im Moment besser stehen als bei den großen, aber milliardenschwer verschuldeten Unternehmen.


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