13.12.2023 | 05:15
Turbulenzen und Allzeithoch – Bayer, Desert Gold Ventures, UBS Group Aktie
Der Goldpreis konnte in der vergangenen Woche die wichtige Marke von 2.082 USD überspringen und in der Spitze 2.146 USD je Unze erreichen. Doch im Anschluss erfolgte ein deutlicher Abverkauf und der Goldpreis rutschte wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 2.000 USD. Dennoch steigt nun das Interesse der Investoren am Goldsektor an. Mehr und mehr Kapital findet nun auch wieder den Weg in den Edelmetallsektor und sollte sich in wieder steigenden Preisen der Aktien bemerkbar machen. Währenddessen nimmt der Risikoappetit in anderen Branchen deutlich ab.
Lesezeit: ca.
3 Minuten.
Autor:
Stefan Bode
ISIN:
DE000BAY0017 , CA25039N4084 , CH0244767585
UBS Group und Credit Suisse Turbulenz
Der ehemalige UBS-Chef Axel Weber stellte sich in einem kürzlichen Interview der Frage, ob er eine Wende bei den Zinsen in der Euro-Zone sehe. Seine Antwort als ehemaliger Bankvorstand dürfte viele Marktteilnehmer überraschen, die bereits auf Zinssenkungen im Jahr 2024 setzen. Er sagte dazu im Handelsblatt Interview folgendes: „Ich glaube nicht, dass der Zinsgipfel bereits erreicht ist oder die Zinsen schon bald sinken". Die nach wie vor hohen Energiepreise und die laufenden Zweitrundeneffekte bei den Lohnverhandlungen dürften die Inflation sehr viel länger hochhalten, als dies die Notenbankvertreter wünschen. „Insofern würde ich mich nicht zu früh freuen“, warnte der ehemalige Bundesbankpräsident.
Währenddessen hat sein ehemaliger Arbeitgeber dem Zusammenschluss der Holdinggesellschaften UBS Group AG (WKN: A12DFH | ISIN: CH0244767585 | Ticker-Symbol: 0UB) mit der CS Group AG vom 12. Juni 2023 durch den Verwaltungsrat am 7. Dezember 2023 zugestimmt. Sollte nun auch die regulatorische Freigabe erfolgen, könnte der Vollzug der Fusion im Jahr 2024 vollzogen werden. Per 30. Juni 2023 wies die CS Group ein Eigenkapital von 51,5 Mrd. USD aus, welches die UBS durch die Fusion für 3,5 Mrd. USD (3 Mrd. SFR) einkaufen wird. Da der Gewinnausweis im ersten Halbjahr 2023 bei der Credit Suisse 2,4 Mrd. USD betragen hat, wäre die Eigenkapitalrendite bezogen auf die 3,5 Mrd. USD-Investition über 68,5 % im Halbjahr gewesen.
Desert Gold mit erstem Kurssprung
Während der erste Schub bei den großen Goldaktien wie Newmont und Barrick Gold bereits Anfang Oktober 2023 erfolgte, herrschte bei den Goldexplorern weiterhin mangelndes Interesse. Erst mit dem Ausbruch beim Goldpreis über die 2.082 USD-Marke konnte wieder vermehrtes Interesse bei den kleineren und Kleinstunternehmen des Goldexplorersektors festgestellt werden. So auch beim kanadischen Goldexplorer Desert Gold Ventures (ISIN: CA25039N4084 | WKN: A14X09 | Ticker: QXR2). Das Unternehmen ist im drittgrößten goldproduzierenden Staat Afrikas Mali aktiv und investiert dort in sein SMSZ-Goldprojekt. Die dortige Region ist bekannt für seine hohen Goldgrade. So befindet sich das SMSZ-Goldprojekt in derselben Verwerfungszone wie die Goldminen von Barrick Gold, B2Gold oder AngloGold Ashanti.
In der ersten Ressourcenschätzung der Kategorien angezeigt und abgeleitet kann Desert Gold mehr als 1 Mio. Bodenunzen Gold ausweisen. Bei der aktuellen Marktkapitalisierung von 6 Mio. EUR und einem Aktienkurs von nur noch 0,03 EUR wird die Bodenunze Gold gerade einmal für knapp 6 EUR gehandelt. Um die Ressourcen weiter auszuweiten, will das Unternehmen in 2024 das nächste Bohrprogramm starten und prüft derzeit die Option, das oberflächennahe Gold bereits kommerziell auszubeuten. Sollte das dem Unternehmen gelingen, könnte es durch den Cashflow zukünftige Bohrprogramme und Ressourcenerweiterungen aus eigener Kraft finanzieren.
Bayer - Hochrisikogeschäft
Seit der Ankündigung und der anschließenden Übernahme von Monsanto kennt der Kurs der Bayer Aktie (WKN: BAY001 | ISIN: DE000BAY0017 | Ticker-Symbol: BAYN) nur noch eine Richtung. Die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten in den Glyphosatprozessen sind nach wie vor nicht abschließend geklärt und auch der große Hoffnungsträger Asundexian in der Pharmasparte hat sich in der Phase-III-Studie als Flop erwiesen.
Der Wandel, den der CEO des Bayer Konzerns Bill Anderson vollziehen muss, wird gewaltig werden. Seit dem 1. Juni 2023 steht der neue CEO dem Unternehmen vor und soll das Vertrauen der Investoren zurückgewinnen. Doch das wird mit auslaufendem Patentschutz für Blockbuster wie Xarelto und Eylea nicht einfacher und Ersatzmedikamente, die diese Milliarden Umsatzlücke füllen könnten, sind noch nicht in Sicht. Im Frühjahr 2024 erwarten daher die verbliebenen Investoren des Unternehmens auf eine überzeugende Strategie. Bis dahin dürften andere Unternehmen zumindest auf der „Long“-Seite bessere Chancen bieten.
Fazit
Eine Bodenbildung ist bei der Aktie von Bayer noch lange nicht in Sicht, während sie bei der Aktie von Desert Gold mit dem Anziehen des Goldpreises nun abgeschlossen sein dürfte. Bereits im Aufschwung seit Sommer 2023 befindet sich die Aktie der UBS und konnte zuletzt sogar ein neuen 15-Jahreshoch bei 25 SFR je Aktie verbuchen.