02.02.2022 | 05:45
Überraschung von anderer Seite – HeidelbergCement AG, Meta Materials, Siltronic AG Aktie
Die Angst unter Investoren im Januar 2022 vor dem Zusammenbruch der Börsen oder zumindest einer 50%-Korrektur ging um. Doch bisher kam es anderes, als viele Medien und Investmentgurus geschrieben haben. Nach den schnellen Abwärtsbewegungen setzte zum wiederholten Mal auch wieder eine schnelle v-förmige Gegenbewegung ein und die Indizes wie DAX40 & Co. notieren nur noch 4,3% unterhalb der Allzeit-Hochs aus November 2021. Der Anlagedruck der Investoren scheint ungebrochen zu sein, verwundert aber aufgrund steigender Zinsen nicht unbedingt, denn das Kapital aus dem Anleihensektor wird vor Kursverlusten durch anziehende Zinsen lieber im Aktiensegment wieder angelegt.
Lesezeit: ca.
2 Minuten.
Autor:
Alfred Laugeberger
ISIN:
HEIDELBERGCEMENT AG O.N. | DE0006047004 , Meta Materials Inc. | US59134N1046 , SILTRONIC AG NA O.N. | DE000WAF3001
Innovative Materialien + Ausgliederung
Meta Materials (WKN: A3CSM6 ISIN: US59134N1046 Ticker: MMAT) war bis Sommer 2021 einer der Highflyer in den USA, ehe dann im Anschluss wieder der Rückgang auf das Niveau von Dezember 2020 erfolgte und die Aktie aktuell bei 1,55 EUR notiert. Damit notiert Meta Materials immer noch 300% oberhalb dem September 2020 Tief, verlor aber seit dem Hoch im Juni 2020 dennoch gut 90% der damaligen Spitzenbewertung. Doch auf dem aktuellen Niveau scheint sich ein Boden auszubilden und mit den drei Kernplattformen Lithographie, Holographie und drahtlose Sensorik ist Meta Materials einer der globalen Technologieführer.
Was bei den Aktionären gut im Februar ankommen sollte ist das Update des Unternehmens, eine Sonderdividende für die Vorzugsaktionäre der Serie A auszuschütten. Meta Materials hat noch eine Sparte mit Öl- und Gasanlagen und diese sollen nun aus dem Unternehmen ausgegliedert werden. Die Vermögenswerte gehen an die Tochtergesellschaft OilCo Holding über und sollen unabhängig vom Kerngeschäft autark geführt werden. Bis Ende von Q1/2022 soll die Ausgliederung abgeschlossen sein und im Anschluss an Vorzugsaktionäre übertragen werden.
Heidelbergcement liefert ab
Das Baustoffunternehmen Heidelbergcement (WKN: 604700 ISIN: DE0006047004 Ticker: HEI) konnte das Geschäftsjahr 2021 deutlich besser abschneiden als die Mehrheit der Analysten erwartet hatte. Der vorläufige Umsatz im Bilanzjahr 2021 lag bei 18,7 Mrd. EUR und entspreche einer Steigerung von ca. 8% gegenüber dem Vorjahr. Erwartet wurde von den Marktteilnehmern aber nur ein leichter Anstieg, da das Marktumfeld als herausfordernd eingestuft worden ist. Zudem sind die Energiepreise deutlich angestiegen und daher überraschte das dennoch positive Ergebnis die Marktteilnehmer. Der bereinigte Gewinn (EBITDA) erreichte 3,875 Mrd. EUR und stieg damit zum Vorjahr um 6% an. Die vollständigen Geschäftszahlen (vorläufig) sollen dann am 24. Februar 2022 veröffentlicht werden.
Siltronic Übernahme gescheitert
In Zeiten des internationalen Chipmangels sind Chiphersteller und Zulieferer der globalen Chipindustrie heiß begehrt. Das dachte sich auch das taiwanesische Zulieferunternehmen Globalwafers und wollte das Münchner Elektronikunternehmen Siltronic (WKN: WAF300 ISIN: DE000WAF3001 Ticker: WAF) als führenden Hersteller von Siliziumscheiben (Wafer) für Halbleiter und Chips übernehmen. Doch der milliardenschwere Zusammenschluss ist erst einmal vom Tisch. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unter dem grünen Minister Habeck hätte dafür die notwendige Genehmigung erteilen müssen. Da die börsenrechtliche Frist aber in der Nacht zum 01. Februar 2022 ablief, ist die Übernahme von Siltronic vorerst gescheitert.
Die Ministeriumssprecherin des Superministers erklärte dazu: „Bis zum Ablauf dieser Frist konnten nicht alle notwendigen Prüfungsschritte im Rahmen der Investitionsprüfung abgeschlossen werden. Das betrifft insbesondere die Prüfung der erst in der letzten Woche (Anm.: 21.01.2022) erfolgten kartellrechtlichen Genehmigung durch die chinesischen Behörden.“ Die chinesische Behörde verhängte dabei aber auch Auflagen. Globalwafers (WKN: 4552 ISIN: TW0006488000) hätte binnen sechs Monate sein Geschäft rund um das Zonenziehverfahren zur Herstellung für Siliziumwafer verkaufen müssen. Da die Frist abgelaufen ist, muss Globalwafers nun einen erneuten Anlauf nehmen, damit das deutsche Ministerium die Prüfung wieder beginnen kann.
Fazit
Auch wenn die Unsicherheiten an den Börsen zunehmen und die Volatilitäten und Kursschwankungen steigen, gibt es nach wie vor noch viel Kapital auf dem Markt, das vor anziehenden Zinsen und noch stärker steigenden Inflationskennzahlen den sicheren Hafen der Aktienmärkte ansteuert. Das dürfte für weiter steigende Aktien sprechen und gerade Unternehmen, die in letzter Zeit stark verloren haben, könnten wieder in den Fokus der Anleger rücken.