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28.02.2023 | 05:45

Uneinheitliches Wechselbad – AMD Advanced Micro Devices, Blackrock Silver, JinkoSolar Holding

  • AMD
  • blackrock Silver
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Bildquelle: pixabay.com

Während sich mit der Öffnung von China nach Beendigung der Null-Covid-Strategie die weltweiten Warenströme wieder deutlich entspannt haben, beruhigt sich entsprechend auch die Lieferkettenproblematik zusehend. Die Aktienkurse derweil fahren in den vergangenen Tagen Achterbahn. Ging es bis vergangenen Donnerstag um Dax aufwärts, folgte am Freitag ein deutlicher Abverkauf, während am gestrigen Montag die Kursverluste schon wieder nahezu ausgeglichen waren. Kein einfaches Marktumfeld bei diesem uneinheitlichen Wechselbad der Emotionen, aber gerade für langfristig orientierte Anleger liefert das immer wieder Chance zum Zukauf von unterbewerteten Titeln.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: ADVANCED MIC.DEV. DL-_01 | US0079031078 , Blackrock Silver | CA09261Q1072 , JINKOSOLAR ADR/4 DL-00002 | US47759T1007


 

Silberproduktion im Abwärtstrend

Ein nachhaltiger weltweiter Trend ist die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Silber.
Ca. 55 % wird industriell verbraucht und ca. 22 % des Silbers wird von dem Investmentsektor aufgenommen. Weitere 17 % der Jahresproduktion werden zu Schmuck verarbeitet. Seit ca. 10 Jahren ist die Nachfrage von jährlich 30.000 Tonnen Silber bei einer Nachfrageschwankung von ca. 10 % relativ konstant, doch die expansive Notenbankpolitik lässt die physische Nachfrage nach dem „Gold des kleinen Mannes“ stetig ansteigen. Auch die 5G-Technologie für den Mobilfunk, die Silbernachfrage aus dem Halbleitersektor für die Chipproduktion, die E-Mobilität wie auch der Ausbau der Photovoltaikanlagen erhöht die zu verarbeitende Nachfrage nach Silber bei gleichzeitig weltweit sinkenden Angebot.

Blackrock Silver – aktivstes Silberexplorationsprojekt

Um die zurückgehenden weltweite Silberproduktion und der damit einhergehenden Verknappung zu begegnen, sind viele Explorationsunternehmen auf der Suche nach neuen Silbervorkommen. Die kanadische Blackrock Silver (WKN: A2QQ2S ISIN: CA092561Q1072 Ticker: AHZ0) ist eines dieser Unternehmen und im US-Bundesstaat Nevada aktiv. Mit der Fokussierung auf die beiden Liegenschaften Silver Cloud und Tonopah West (TW) konnte Blackrock Silber bereits hochgradige Gold- und Silberbohrabschnitte aufspüren. Seit 2020 hat das Unternehmen mehr als 150.000 Meter Explorationsbohrungen auf Tonopah West durchgeführt und ist eines der aktivsten Silberexplorationsprojekte in ganz Nordamerika.

Insgesamt weist das Unternehmen seit 2022 angenommene Silberressourcen von 19,9 Mio. Unzen sowie ca. 238.000 Unzen Gold aus. Umgerechnet in Silberäquivalenten entspricht das einer Silbermenge von ca. 42,6 Mio. Unzen, die potenziell gefördert werden könnten. Derzeit hat Blackrock Silver, wie am gestrigen 27. Februar 2023 berichtet, die Bohrpläne für das nächste Explorationsprogramm fertiggestellt. Das mit 4.000 m angesetzte Bohrprogramm soll den Nordwest Canyon auf der Bonanza-Liegenschaft Silver Cloud erkunden. Dabei soll eine 500 m lange Silberader erkundet werden, die das Unternehmen im Dezember 2022 gefunden hatte. Dabei konnten im Bohrloch SBC22-020 Abschnitte mit über 50 g/t Gold und über 600 g/t Silber aufgespürt, welche auch gerne als Bonanza-Gehalte bezeichnet werden. Für Aktionäre dürften sich daher die nächsten beiden Quartale besonders spannend entwickeln, wenn nach und nach die Ergebnisse aus dem Bohrprogramm veröffentlicht werden.

AMD – Neue Allzeithochs voraus?

Nach dem Allzeithoch im November 2021 mit 164,46 USD (144,32 EUR) korrigierte die Aktie des Chipherstellers AMD (WKN: 863186 ISIN: US0079031078 Ticker-Symbol: AMD) bis Oktober 2022 auf 54,57 USD (56,50 EUR) und verlor damit innerhalb von 11 Monaten in der Spitze knapp 67 % der Marktkapitalisierung. Doch in den letzten vier Monaten konnte sich der Aktienkurs wieder stabilisieren und notiert im Moment bei 89 USD (75 EUR). Treiber für kommenden Wachstum soll nach CEO Lisa Su die Nachfrage nach KI sein. Das Thema KI wird mit erhöhter Wahrscheinlichkeit im Jahr 2024 noch weiter in den weltweiten Fokus geraten und in diesem Markt wird AMD aggressiv mitspielen. Die Prozesse rund um die künstliche Intelligenz werden Produktions- wie auch Dienstleistungsbranche nachhaltig verändern und zu einer beschleunigten Nachfrage nach speziellen CPUs und GPUs führen.

Erst im Januar hatte AMD die nächste Generation an MI300-Beschleuniger vorgestellt, die für große KI-Anwendungen in Cloud-Rechenzentren eingesetzt werden und der CPU, GPU und Speichereinheit in einem ist. Auf dem Markt erhältlich wird das Produkt ab der zweiten Jahreshälfte 2023 sein und damit in den Wettbewerb mit Nvidia gehen. Durchschlagen sollte sich daher die Umsätze aus diesem Segment in den Jahren 2024 und 2025. Die Analysten rechnen daher in diesem Jahr 2023 im Schnitt mit einem Gewinn je Aktie von 3,05 USD, der bis 2025 auf 5,43 USD ansteigen sollte.

JinkoSolar da ist mehr möglich

Kürzlich gab die JinkoSolar Holdings (WKN: A0Q87R ISIN: US47759T1007 Ticker: ZJS1) die vorläufigen Kennzahlen für eines der Tochterunternehmen Jiangxi Jinko bekannt. An diesem Unternehmen ist die Holding indirekt zu 58,62 Prozent über den operativen Arm Jinko Solar Co. beteiligt. Der Nettogewinn soll in einer Spanne von 2,66 Mrd. bis 2,96 Mrd. Renminbi (RBM) liegen, was ca. 360 Mio. bis 400 Mio. EUR entspricht. Damit würde der Gewinn zum Vorjahr um insgesamt 1,52 Mrd. bis 1,82 Mrd. RBM gesteigert werden und sich entsprechend um ca. 205 Mio. bis 246 Mio. EUR erhöhen. Das entspricht einer Steigerung von 133 % bis 159% .

Nachbörslich spezifizierte die JinkoSolar Holding am gestrigen Montag, den 27.02.2023 dann die genaueren Kennzahlen für die Jinko Solar Co. Der Jahresumsatz des Unternehmens soll bei 83,08 Mrd. RMB (11,23 Mrd. EUR) gelegen haben. Der den Aktionären zurechenbarer Nettogewinn soll am oberen Ende bei 2,95 Mrd. RBM (298,6 Mio. EUR) auslaufen und der zurechenbare Jahresüberschuss ohne Berücksichtigung außerordentlicher Gewinne und Verluste bei 3,65 Mrd. RMB (493 Mio. EUR) liegen.



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