Menü

20.12.2021 | 05:45

Versiebenfachung und Wachstumsbeschleuniger – Kleos Space, SAP, Palantir

  • SAP
  • Kleos Space
  • Palantir
Bildquelle: pixabay.com

Das Geschäft mit dem Datenhandel blüht nicht erst seit Amazon und Facebook, ist aber durch beide Unternehmen stark optimiert und damit zu einem Milliardengeschäft geworden. Nahezu alle Unternehmen investieren teils riesige Summen in BigData und auch viele Staaten nutzen es. Wer die Daten von Kunden gewinnt, diese analysiert und beherrscht, der hat erhebliche Wettbewerbsvorteile und kann neben der Ressourcenoptimierung viel Geld verdienen. Die Anwendungsbereiche von BigData sind schier unerschöpflich und damit sind auch die Geschäftspotentiale enorm.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: SAP SE O.N. | DE0007164600 , KLEOS SPACE CDI/1/1 | AU0000015588 , PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088


 

Kleos Space – Versiebenfachung möglich

Der kleine Bruder von Palantir und SpaceX ist das australische UnternehmenKleos Space (WKN: A2N4R3 ISIN: AU0000015588 Ticker: KS1). Das Unternehmen vereint die Entwicklungen der beiden Unternehmen und baut sukzessive sein eigenes Satellitennetzwerk im Orbit auf. Dabei transportiert SpaceX Satelliten „huckepack“, die nächsten werden bereits im Januar in die Erdumlaufbahn gebracht. Je mehr Satelliten im Orbit, desto besser die Datenlage zur Überwachung großflächiger Gebiete. Die ist gerade auch in der Schifffahrt sehr wichtig, zum einen zur besseren Positionsbestimmung aber andererseits wird es möglich Schiffsüberfälle, etwa durch Piraten vor der somalischen Küste, frühestmöglich zu entdecken und entsprechend handeln zu können. Aber auch der Grenzschutz wird immer wichtiger, wie etwa derzeit zwischen Polen und Weißrussland.

Die erfassten Daten verkauft Kleos Space als Dienstleitung an Kunden weiter (DaaS-Modell) und erhält darüber regelmäßig wiederkehrende Einnahmen. Durch die einfache Skalierbarkeit des Konzeptes, steigt mit jedem weiteren Kunden die Bruttomarge und bereits in 2022 könnte diese nach Schätzungen von First Berlin Equity Research bei ca. 49% liegen. Verträge mit 52 Klienten sind bereits abgeschlossen und von 220 weiteren potentiellen Kunden laufen mit 100 bereits Vertragsverhandlungen für das Abo-Modell. Damit würde Kleos Space bereits in 2022 in die Profitabilität kommen. Da durch die letzte Eigenkapitalerhöhung liquide Mittel des Unternehmens bis 2023 reichen, dürfte der kommende Cashflow zur weiteren Expansion des Unternehmens und dem schnelleren Wachstum verwendet werden. Daher erhöhte First Berlin aufgrund der neuen Faktenlage die Kursprognose drastisch von 1,18 AUD auf 5,00 AUD. Das entspricht bei einem Umrechnungskurs von 1,5675 AUD je EUR einem Kursziel von 3,17 EUR. Bei einem aktuellen Aktienkurs von 0,46 EUR wäre das fast eine Versiebenfachung.

Palantir – Wachstumsbeschleuniger durch Kryptowährungen

Die US-amerikanische Palantir Technologies, Inc. (WKN: A2QA4J ISIN: US69608A1088 Ticker: PTX) ist seit dem Allzeithoch im Januar von 45 USD auf derzeit nur noch 19,06 USD abgestürzt und notiert damit nahe dem Jahrestief von 117,06 USD je Aktie. Auch wenn die Anfangseuphorie etwas verflogen ist, können sich die Umsatzkennzahlen und der Wachstumskurs sehen lassen. Der Umsatz im vergangenen Quartal stieg auf 392,2 Mio. USD und ist damit um 35% zum Vorjahresquartal gewachsen. Zu den ersten Kunden des 2004 gegründeten Unternehmens gehörten Bundesbehörden der Nachrichtendienstgemeinschaft der Vereinigten Staaten und immer mehr Unternehmen nutzen die Dienstleistungen des Datenspezialisen. Dennoch konnte der Aktienkurs bisher nicht profitieren und die nun seit elf Monaten andauernde Konsolidierung noch nicht beenden.

Doch auch wenn die Börsianer bei dem Wachstumstitel noch zurückhaltend sind, hat Palantir längst das Tor zu einem nächsten großen Markt aufgestoßen. Mit „Foundry for Crypto“ hat das Unternehmen nun auch die Welt der Kryptowährungen aufgeschlossen und spricht damit gerade auch Unternehmen der Finanzbranche, Blockchain-Unternehmen und Börsenbetreiber an. Allein der Markt der Kryptowährungen ist bereits auf ca. 2 Billionen USD angewachsen und aufgrund von weltweit steigendem Interesse an dieser Anlageklasse, werden im mehr Banken und Vermögensverwalter in diese Anlageklasse investieren müssen. „Foundry for Crypto“ könnte daher wie auch bereits „Foundry for Builders“ im Startup-Segment zum nächsten Wachstumsbeschleuniger für Palantir werden.

SAP gute Ergebnisse überzeugen

Starke Ergebnisse konnte auch die deutsche SAP SE (WKN: 716460 ISIN: DE0007164600 Ticker: SAP) liefern und damit die Aktionäre überzeugen. Nach dem Kursschock vom Oktober 2020, als der Kurs der Aktie um 22% auf unter 100 EUR einbrach, konnte sich die Aktie nach und nach wieder in die 120er Euro-Zone zurück arbeiten und notiert derzeit bei 123,52 EUR. Die Fortschritte des Unternehmens auf die Cloud-Dienstleistungen machen sich immer deutlicher bemerkbar. Der Anteil der wiederkehrenden Umsätze ist von Q3/2020 bis Q3/2021 von 70% auf 75% angestiegen und damit konnte der Vorstand auch den Gesamtjahresausblick für das Unternehmen anheben.

Auch wenn das Walldorfer Unternehmen nicht so spektakulär wie eine Palantir wächst, so überzeugt die Beständigkeit des Wachstums in den letzten 20 Jahren die meisten Investoren. Mit gezielten und strategischen Übernahmen von Branchenführern in ihrem Segment wie Ariba, Qualtrics und weitere namhafte Unternehmen, konnte sich zudem die SAP immer erweitern und somit auch dadurch zu einem globalen Führer in der Unternehmenssoftware-Welt etablieren. Die ehrgeizigen Ziele des Unternehmens, bis 2025 die Cloud-Geschäfte zu verdreifachen, rechtfertigen nicht nur ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von derzeit 25,3. Zieht man zu US-Unternehmen wie Adobe einen Vergleich, die mit einem KGV von 56 gehandelt werden, schlummert zumindest bei der SAP noch genügend Kursphantasie.


Die Auswertung und Bewirtschaftung, das Analysieren und Verstehen von Daten, ist zu einem der wichtigsten und schnellst wachsenden Marktsegmente an der Börse geworden. Nur ausgewertete Daten sind Macht. Damit trumpfen alle drei Unternehmen in ihrem jeweiligen Marktsegment auf. Sie sind für jeden Investorentypen eine interessante Portfoliobeimischung.


Interessenskonflikt

Gemäß § 85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Ita Joka S. A. sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Ita Joka S. A. (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

Die Ita Joka S. A. behält sich im Übrigen vor, künftig entgeltliche Auftragsbeziehungen mit dem Unternehmen oder mit Dritten in Bezug auf Berichte zu dem Unternehmen, über die im Rahmen des Internetangebots der Ita Joka S. A. sowie in den sozialen Medien, auf Partnerseiten oder in Emailaussendungen berichtet wird einzugehen. Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Ita Joka S. A. für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

Risikohinweis

Die Ita Joka S. A. bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf derfinanzinvestor.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Ita Joka S. A. und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Ita Joka S. A. und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


Weitere Kommentare zum Thema:


Jetzt geht es los - Almonty Industries, Hensoldt, Palantir

Jetzt geht es los - Almonty Industries, Hensoldt, Palantir

Kommentar vom 18.12.2025 | 05:45

Ein Frieden in der Ukraine ist derzeit trotz laufender Gespräche nicht absehbar. Der 28-Punkteplan der USA als Friedensvorschlag wäre für Russland akzeptabel gewesen und hat in weitesten Teilen der vorherrschenden Realität am Boden Rechnung getragen. Doch die ukrainische Führung unter Präsident Selenskyj und der Beeinflussung durch die EU verschließt sich nach wie vor den Tatsachen der militärischen Erfolge Russlands und will nur einen vorläufigen Waffenstillstand erreichen. Für Rüstungs- wie auch Zulieferer- und Rohstoffunternehmen bedeutet dies weiter anhaltende Nachfrage nach deren Gütern und entsprechend auch nach den dazugehörigen Aktien.

Zum Kommentar


Achtungssignale – Amazon, Almonty Industries, SAP

Achtungssignale – Amazon, Almonty Industries, SAP

Kommentar vom 19.11.2025 | 05:30

Am gestrigen Dienstag fand der Digitalgipfel in Berlin statt. Die Forderungen der großen Wirtschaftsverbände aus Frankreich und Deutschland an die beiden jeweiligen Regierungen sind klar; sie sollen endlich die Rahmenbedingungen für eine gemeinsame europäische Digitalisierungsstrategie schaffen. Dabei soll die technologische Souveränität der EU eine entscheidende Säule für die Zukunft sein. Ob die Eingaben des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) und des größten französischen Arbeitgeberverbandes Medef von beiden Regierungen gehört werden, bleibt jedoch abzuwarten. Derweil bewegen sich folgende Unternehmen bereits besonders deutlich:

Zum Kommentar


Hohe Investitionen und Strafen – SAP, Siemens, Siemens Healthineers, Vidac Pharma

Hohe Investitionen und Strafen – SAP, Siemens, Siemens Healthineers, Vidac Pharma

Kommentar vom 26.09.2025 | 05:50

Langsam zeichnet sich eine Erholung in der Robotik-Branche ab, nachdem die Umsätze über lange Zeit stagnierten. Dennoch spüren die europäischen Roboter-Hersteller den Druck aus China, die nun auch nach Europa expandieren. Währenddessen vermutet die EU-Kommission unfaire Praktiken beim deutschen Vorzeige-Softwarekonzern SAP, der durch Updates für seine Software unverhältnismäßig hohe Gebühren kassieren und den Wettbewerb verzerren soll. Das könnte Milliardenstrafen für SAP nach sich ziehen und so brach der Aktienkurs am Donnerstag kurzzeitig um 3,0 % ein. Was ebenfalls wichtig ist:

Zum Kommentar