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17.02.2022 | 05:45

Verdreifachung mit Ölaktien? - BP, TotalEnergies, Saturn Oil + Gas Aktie

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  • TotalEnergies
Bildquelle: pixabay.com

Während die USA den Ukraine-Konflikt befeuert und von einer Eskalation der dortigen Situation via Frackinggas-Exporte nach Europa profitieren würde, schraubt sich der Erdölpreis immer höher. Die Ölsorten Brent und WTI kosten soviel wie seit 5 ½ Jahren nicht mehr und das verteuert über Energiepreise alle Folgeprodukte. Die Chefökonomin der Weltbank, Carmen Reinhart, mahnt an „es besteht die Gefahr einer Stagflation“, und warnt damit vor einem globalen Inflationsschub und widerspricht EZB-Chefin Christine Lagarde. Derweil baut Warren Buffet seine Investments im Ölsegment aus - das scheint wieder einmal die richtige Idee in diesem Umfeld zu sein.

Lesezeit: ca. 3 Minuten. Autor: Alfred Laugeberger
ISIN: BP PLC DL-_25 | GB0007980591 , Saturn Oil + Gas Inc. | CA80412L8832 , TOTALENERGIES SE | FR0000120271


 

Verdreifachung bei Saturn Oil & Gas

Das im Sommer letzten Jahres zum größten Erdölunternehmen von Saskatchewan aufgestiegene Erdölunternehmen Saturn Oil & Gas (WKN: A3C9X6 ISIN: CA80412L8832 Ticker: SMKA) ist in Deutschland unter den Insidern der Branche kein Geheimtipp mehr. Dennoch ist das Cash-Flow starke Unternehmen der breiten Masse der Erdölaktien-Investoren noch relativ unbekannt. Das dürfte aber mittelfristig ein Fehler sein, denn das Unternehmen generiert mit 7.000 Barrel am Tag einen täglichen Cashflow von umgerechnet über 440.000 EUR. Im Monat sind das über 13,2 Mio. EUR bzw. im Jahr von 160 Mio. EUR. Die durch die Übernahme der Oxbow-Erdölfelder aufgelaufenen Schulden von ca. 85 Mio. EUR sollten damit bis Ende Q.2/2023 vollständig getilgt sein.

Den verbleibenden freien Cash-Flow investiert das Unternehmen derweil, um die Erdölproduktion weiter hochzufahren. Weit über 400 Bohrziele sind identifiziert und werden nun Monat für Monat erschlossen bzw. in Betrieb genommen. Daher verwundert es überhaupt nicht, dass die Analysten Julien Desrosiers und Felix Haugg von der GBC AG auf ein Kursziel von 12,17 CAD ( ca. 8,42 EUR) bis zum Jahresende 2022 kommen. Aktuell notiert die Aktie bei 3,48 CAD bzw. 2,36 EUR und mit Kurszielerreichung wäre das allein schon eine Ver-3,5-fachung. CEO John Jeffrey ist am 17.02. um 17.15 Uhr MEZ beim virtuellen IIF, International Investment Forum dabei (ii-forum.com/timetable-all-events).

TotalEnergies baut um

Von den hohen Ölpreisen profitiert auch das Dividendenpapier von Totalenergies (WKN: 850727 ISIN: FR0000120271 Ticker: TOTB). Die Aktie konnte erst letzte Woche mit 52,50 EUR ein neues Dreieinhalb-Jahres-Hoch erreichen und notiert derzeit mit 51,09 EUR nur leicht darunter. Der französische Energieriese ist Nutznießer des hohen Ölpreises und profitiert von den geringeren Produktionsmengen der OPEC-Staaten und Russlands. Zudem zieht die Weltkonjunktur und damit die Nachfrage nach Öl weiter an.

Das Unternehmen konnte in 2021 einen Cash-Flow von 30,7 Mrd. USD erzielen und damit die wichtige Kennzahl um 13 Mrd. USD gegenüber 2020 übertreffen. Das bereinigte EBITDA lag bei 42,3 Mrd. USD und der bereinigte Nettogewinn bei 18,1 Mrd. USD. Das entsprach auf das durchschnittlich eingesetzte Kapital einer Rendite von 16,9%. Mit Hilfe des deutlich angestiegenen Cash-Flows investiert das Unternehmen immer stärker in den Bereich der Erneuerbaren Energien. In die Ölsparte investiert das Unternehmen dagegen nur noch in die Instandhaltung, baut diesen Bereich aufgrund der europäischen CO2-Regulatorik nicht mehr aus. Mit 5,18% p.a. Dividendenrendite ist das Papier für Langfristinvestoren sicherlich noch interessant, zumal das Unternehmen während der Zeit des tiefen Ölpreises und der Corona-Krise die Ausschüttung konstant hielt.

Über 10% für Aktionäre bei BP

Auch bei der British Petroleum BP (WKN: 850517 ISIN: GB0007980591 Ticker: BPE5) läuft es rund. Der freie Cash-Flow sollte nach konservativer Schätzung über 15 Mrd. USD betragen. Bei der Höhe der Dividendenzahlung wie auch der Aktienrückkäufe sollten daher den Aktionären in diesem Jahr Rückflüsse i.H.v. ca. 11 Mrd. USD zugutekommen. Die Dividendenzahlungen sollen für 2021 insgesamt 4,3 Mrd. USD betragen, was einer Dividendenrendite von ca. 4% entsprechen sollte. Weitere 6,6 Mrd. USD sollen via Aktienrückkäufe den Aktionären zufließen.

Weitere 4,4 Mrd. nutzt das Unternehmen, um die Verschuldung weiter zu reduzieren auf nur noch 30,4 Mrd. USD. Die eigentliche Gesamtrendite für die Aktionäre sollte damit bei über 10% liegen. In 2022 solle die Gesamtsumme der Rückflüsse noch einmal um 2%-Punkte erhöht werden, so dass die Aktie von BP nach wie vor sehr attraktiv bewertet zu sein scheint. Aufgrund des hohen aktuellen Cashbestandes und des hohen Ölpreises, hat die Aktie noch weiteres Wachstumspotential.


Fazit

Nach dem Ölpreisschock im April 2020 verdienen die Ölproduzenten wieder sehr viel Geld, welches u.a. den Aktionären durch Ausschüttung oder über Aktienrückkaufprogramme zurückfließt. Das Kurspotential ist bei der kanadischen Saturn Oil & Gas Aktie dabei höher, als bei den Konzernen BP oder Totalenergies. Das Unternehmen wird aber sehr wahrscheinlich erst in 2024 mit Dividendenausschüttungen für das Gesamtjahr 2023 beginnen.


Interessenskonflikt & Risikohinweis

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