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10.09.2021 | 05:45

Warum steigt Gold nicht? – Barrick Gold, Rio Tinto, Troilus Gold

  • barrick gold
  • Rio Tinto
  • Troilus Gold
Bildquelle: pixabay.com

Der EURO ist eine Währung, die offenbar stetig gerettet werden muss. Der ehemalige Zentralbankchef Draghi brachte es anders gesagt einmal auf den Punkt: „What ever it takes“ (koste es was es wolle). Über das Grundgerüst eines Währungsraumes sagt zumindest schon etwas aus, wenn Führungsfiguren sich zu solch harschen Aussagen hinreißen lassen. Doch warum steigt der Goldpreis nicht weiter?

Lesezeit: ca. 5 Minuten. Autor: Stefan Bode
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , RIO TINTO LTD | AU000000RIO1 , TROILUS GOLD CORP. NEW | CA8968871068


 

Warum steigt Gold nicht stark an?

Nachdem Mario Draghi bei der Weltbank, der italienischen Zentralbank, bei Goldman Sachs und später dann bei der Europäischen Zentralbank EZB wirkte, durfte „Super Mario“ weiterziehen und wurde in seinem Heimatland eingesetzt. Er durfte dort die neue italienische Regierung zusammenstellen und wurde sogleich zum Premierminister ernannt. Aber trotz einer massiven Inflationierung der Geldmenge M3 im EURO-Raum um durchschnittlich 5,8% p.a. seit 2000, erwarten viele Marktteilnehmer einen drastischen Anstieg des Goldpreises. Doch vergleicht man die Entwicklung des Goldpreises von 2000 mit 288,45 USD/Unze bis heute mit 1.792USD/Unze, so ergibt sich ein jährlicher Goldpreisanstieg von 9,56% p.a..

Hier zeigt sich schon ein starker Anstieg des Goldpreises im Verhältnis zur Geldmenge M3 zumindest in den letzten 20 Jahren, spart aber auch ehrlicherweise die vorherige Abwärtsbewegung des Goldes von 1980 bis 1999 aus. Doch nun steigert die EZB die Geldmenge immer schneller und ungehemmter. Das befeuert nun langsam den Vertrauensverlust in die Wertstabilität des Geldes einer immer breiter werdenden Bevölkerungsschicht. Erst ganz langsam, dann immer schneller, steigt sich die Teuerungsrate und liegt aktuell noch bei 3,9% in Deutschland. Doch bei 5% Teuerungsrate zum Jahresende 2021, wie Bundesbankpräsident Jens Weidmann voraussagt, könnte eine kritische Masse bei „Otto-Normalverbrauchern“ erreicht werden. Wenn dann die Stimmung durch das Bundestagswahlergebnis, weitere Lockdowns in der EU oder einen anderen Auslöser kippt, dann ist der Punkt des starken Anstieges des Goldpreises erreicht. Doch solange das nicht erreicht ist, kann sich aktuell noch günstig bei Gold- und Silberproduzenten eingekauft werden.

Gold und Kupfer bei Troilus Gold

Das Explorationsunternehmen Troilus Gold (WKN: A2JA0J ISIN: CA8968871068 Ticker: CM5R) hat sich auf die Weiterentwicklung der ehemaligen Gold- und Kupfermine Troilus konzentriert. Ziel ist es, die alte Mine in der erstklassigen Bergbauregion Quebec in Kanada wieder Richtung Produktion zu führen. In den Jahren 1996 bis 2010 wurden aus der Mine über 2 Millionen Unzen Gold und ca. 70.000t Kupfer gefördert. Doch seit Schließung der Mine hat sich der Gold- und Kupferpreis deutlich nach oben entwickelt, so dass der Abbau von damals unattraktiven Gesteinsschichten bereits heute wieder sehr lukrativ ist. Doch bevor mit einer Produktion begonnen werden kann, muss noch mehr Gold nachgewiesen werden. Seit Übernahme der Mine von Troilus 2017 konnten hier schon enorme Fortschritte gemacht werden. Die angezeigten Mineralressourcen konnten seitdem um 142% gesteigert werden und die abgeleiteten Ressourcen um 350%.

Auf Basis eines Goldpreises von 1.750 USD/Unze und einer Abzinsung des Projektes mit 5% p.a. ergibt sich bei einer Lebensdauer der Mine von 22 Jahren mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von mind. 220.000 Unze Gold, eine realistische Bewertung von 915 Mio. USD vor Investitionsmaßnahmen. Daraus ergibt sich ein aktueller Capex von 333 Mio. USD für Troilus Gold. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 123 Mio. USD wird die Aktie derzeit mit einem deutlichen Abschlag gehandelt und gibt daher Investoren eine ordentliche Sicherheitsmarge für die nächsten Monate. Auch die Ergebnisse des laufenden Bohrprogramms verbessern das Potential des Unternehmens weiter. So konnte Mitte August 2021 wieder ein ordentliches Ergebnis von 3,68g/t Gold über einer Länge von 15 m nachgewiesen werden. Die starken Mineralisierungen verbessern daher die Aussichten des Unternehmens immer mehr, in den nächsten ein bis zwei Jahren übernommen zu werden.

Barrick Gold kaufen?

Wer seine Kaufkraft absichern will und einen kleinen Anteil des Portfolios in physische Edelmetalle investiert hat, der sucht in der Regel auch noch nach Dividendenpapieren im Edelmetallsektor. Klar, Gold bringt keine Zinsen, kostet aber auch keine Strafzinsen. Daher macht es Sinn, sich am Produktivkapital zu beteiligen, weil man dann als Investor meist ganz automatisch von steigenden Goldpreisen in Form von höheren Gewinnen und ansteigenden Dividenden profitiert. Barrick Gold als zweitgrößter Goldproduzent gibt hier die Sicherheit eines global agierenden Konzerns. Das Unternehmen ist sehr solide aufgestellt, könnte mit den angehäuften Bargeldbeständen sämtliche Schulden bedienen und bei dem aktuell hohen Goldpreis verdient das Unternehmen an jeder Unze Gold oberhalb der Gesamtkosten von 1.087 USD je Unze Gold. Bei einem Goldpreis von derzeit 1.787 USD bleibt also eine Marge von 700 USD an jeder Unze Gold.

Bei einem Ergebnis vor Steuern von 925 Mio. USD schüttet das Unternehmen bei einem aktuellen Preis von 19,86 USD bzw. 16,77 EUR eine Dividende von 1,81% p.a. aus. Die Tendenz bei der Dividende ist bei dem hohen Goldpreis steigend und entschädigt die Anleger aber entsprechend auch für das eingegangene Risiko der Kursschwankungen. Die Einnahmen von 411 Mio. USD im zweiten Quartal entsprechen umgerechnet 0,23 USD je Aktie. Davon fließen 0,09 USD je Quartal in die Dividendenausschüttung. Das ist ein gutes Verhältnis, lässt dem Unternehmen Luft zum Atmen aber berücksichtigt auch das Interesse der Anleger. Mit den weiteren Kapitalrücklagen dürfte das Unternehmen in den kommenden Quartalen wieder anfangen auch anorganisch zu wachsen und sich nach Explorern umschauen, die entsprechende Ressourcen vorweisen können und sich idealerweise in den Nähe bereits eigener Minen und Produktionsstätten sich befinden. Das vereinfacht den Aufbau neuer Abbaustätten und spart Kapital, weil bereits bestehende Anlagen besser ausgelastet werden können.

Rio Tinto – Probleme behoben

Der Rohstoffkonzern Rio Tinto ist weltweit aktiv und verhandelt bei seinen meist sehr großen Projekten direkt mit der Regierungsebene. So derzeit auch mit der Regierung der Mongolei. Hier ging es um Streitigkeiten um die Entwicklung der Kupfermine Oyu Toloi, wo auch der mongolische Staat mit beteiligt ist. Der Premierminister Oyun-Erdene schaltete sich direkt in den Konflikt ein und schlussendlich senkte Rio Tinto ein gewährtes Darlehen an die mongolische Republik und auch die weiteren Finanzierungskosten für die sehr teure unterirdische Erweiterung der riesigen Mine konnten geklärt werden. Das ist für beide Seiten gesichtswahrend und der Ausbau der Mine kann nun weiter voranschreiten.

Innerhalb von drei Jahren soll diese Mine 350 Mio. USD jährlich generieren und daher ist klar, warum auch die mongolische Regierung keine längerfristigen Streitigkeiten wünscht. Doch aktuelle Haupteinnahmequelle sind derzeit noch zu 3/4 Erträge aus der Eisenerzproduktion. Aufgrund des vergleichsweise stark angezogenen Eisenerzes zum Vorjahr, rechnet das Unternehmen mit einem deutlich höher ausfallenden Gewinn im laufenden Geschäftsjahr. Dennoch kam die Aktie wegen zuletzt sinkender Eisenerzpreise überproportional unter Druck. Doch ist das gerechtfertigt? Die Dividendenausschüttung lässt sich sehen und durch die Sonderdividende steigt die bisherige Dividendenrendite um 50% auf 11,8% in diesem Jahr. Im Schnitt zahlt Rio Tinto zwischen 50%-60% der Erträge an die Investoren aus und selbst diese hohen Ausschüttungen waren zuletzt für etliche Investoren nicht ausreichend genug. Die Aktie notiert derzeit bei 61,70 EUR und langfristig ist hier noch viel Potential vorhanden. Kurzfristig ist aber die Aktie noch in einer Korrekturphase, die zu Zukäufen einladen.


Fazit

Es ist nicht immer ganz leicht an der Börse, aber Rohstoffwerte als Teil des Sachwertspektrums dürften bei anziehender Inflation als relativ sichere Anlageklasse betrachtet werden. Auch wenn kurzfristige Rücksetzer auf der Tagesordnung stehen, kann sich so aktuell noch relativ günstig bei den Explorern wie Troilus Gold oder auch Weltkonzernen wie Rio Tinto und Barrick Gold eingedeckt werden.


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